Aus Berlin kam dieser Tage eine Meldung über eine Schadenersatzforderung gegen einen Mediziner, dessen fachliche Eignung für die angebotenen Schönheitsoperationen zumindest fraglich scheint. Wie der Tagesspiegel berichtete, sagen aktuell vier ehemalige Patientinnen gegen den 46-jährigen Arzt Manuel H. aus. Dieser soll in verschiedenen Kliniken praktiziert haben, darunter unter anderem auch in Berlin. Der sich als Schönheitschirurg bezeichnende Mediziner hatte keine Fachausbildung im Bereich Plastische und Ästhetische Chirurgie, aber bereits seit Jahren mehrere hundert Eingriffe insbesondere im Bereich Brustvergrößerung und Nasenkorrektur durchgeführt. Seine einst begonnene Ausbildung zum Facharzt musste er abbrechen, weil er bereits währenddessen eigenhändig ästhetische Eingriffe durchführte. Seine Ausbilderin bekam dies mit und beendete das Ausbildungsverhältnis, weil sie an der Eignung des Angeklagten zweifelte. Laut seinem Verteidiger soll der promovierte Mediziner einen Facharzttitel allerdings an einer Universität in Moldawien erlangt haben.Im Prozess sagen mehrere Patientinnen aus, die dem betroffenen Arzt unsachgemäßes Handeln in gleich mehreren Fällen vorwerfen. So seien nicht nur die Ausführung der Operation, sondern auch Beratungsgespräch und Nachsorge mangelhaft gewesen. Bei einer Patientin, die eine Brustvergrößerung durchführen ließ, kam es Wochen nach dem Eingriff plötzlich zu aufplatzenden OP-Wunden, die weitreichende Folgen nach sich zogen: Mehrere kostspielige Nachbehandlungen waren nötig, das Ergebnis ist optisch nicht zufriedenstellend. Aktuell muss sich Manuel H. für Körperverletzung in mehrfachen Fällen verantworten. Darüber hinaus hoffen die Klägerinnen auf Schadenersatz für ihre verpfuschten Operationen. Ob sie diesen erhalten, ist zum aktuellen Zeitpunkt jedoch noch offen.