Die Liposuktion gilt als eine der meist gefragten Eingriffe innerhalb der Ästhetischen Chirurgie. Dabei ist der Wunsch nach einer Fettabsaugung bei vielen Patientinnen und Patienten mit der Vorstellung verbunden, hierdurch auch deutlich Körpergewicht zu verlieren. Diese Erwartung müssen seriöse Fachärzte jedoch in der Regel enttäuschen: Grundsätzlich darf nur eine relativ geringe Menge an Fettgewebe abgesaugt werden. Für das optische Gesamtbild kann eine solche Liposuktion aber einen großen Unterschied darstellen: Problemzonen lassen sich mit der professionellen Fettabsaugung gezielt modellieren, die Silhouette wirkt somit deutlich harmonischer.Als Diätersatz allerdings eignet sich die Liposuktion nicht und das gleich aus doppelt guten Gründen. Denn neben dem oben erwähnten Einwand, dass eine Fettabsaugung im großen Umfang mit zahlreichen gesundheitlichen Risiken verbunden ist, sollte hier noch ein anderer Aspekt berücksichtigt werden. So wies die Amerikanische Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (The American Society for Aesthetic Plastic Surgery, kurz ASAPS) in einer Presseerklärung darauf hin, dass Fettgewebe nicht gleich Fettgewebe sei: Bei einer Liposuktion könne ausschließlich subkutanes, also unterhalb der Haut befindliches Fett entfernt werden. Menschen mit Übergewicht aber weisen in den meisten Fällen auch Viszerales Fettgewebe auf, welches sich innerhalb der Bauchhöhle befindet und das hier die Organe umschließt. Viszeralfett begünstigt die Entstehung zahlreicher chronischer Krankheiten wie Diabetes II oder Bluthochdruck, eine Reduktion dieses potentiell gefährlichen Fettgewebes ist deshalb dringend ratsam. Bei einer Fettabsaugung von übergewichtigen Patienten könnte das optische Ergebnis demnach über den tatsächlichen Gesundheitszustand hinwegtäuschen. Umgekehrt kann eine Liposuktion nicht den gewünschten Effekt auf die gesundheitliche Verfassung liefern, den ein Gewichtsverlust zum Beispiel durch eine ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Bewegung verspricht eben weil hier das Viszerale Fettgewebe nicht beeinflusst wird. Dies hat eine Studie von Dr. Samuel Klein von der Washington University School of Medicine ergeben, die im August 2012 in der Los Angeles Times veröffentlicht wurde.Die Konsequenz aus diesen Erkenntnissen bestätigt, was viele Experten seit langem erklären: Übergewichtige Patientinnen und Patienten sollten vor einer Liposuktion Gewicht verlieren. Erst danach kann eine Fettabsaugung oder eine entsprechend nicht-invasive Methode sinnvoll sein.