Bei Testosteron handelt es sich um das männliche Geschlechtshormon. Die Bildung findet hauptsächlich in den Hoden statt. Aber Stoffwechselstörungen, die Testosteron sowie weitere Hormone miteinbeziehen, sind nicht automatisch ein Männerproblem, sondern können mitunter auch Frauen treffen.
Testosteron gibt es auch im weiblichen Körper
Es ist das wichtigste Geschlechtshormon des Mannes, wobei Testosteron auch in geringen Mengen bei Frauen vorkommt. Das Hormon entsteht in den Hoden – genauer gesagt in den Leydig-Zellen. Wieso Testosteron auch bei der Frau vorkommt? Weil das Hormon in sehr begrenzten Maßen auch in den Nebennieren produziert wird. Bei dem Mann findet die vorwiegende Produktion in den Hoden statt. Die Hoden werden von dem im Zwischenhirn sitzenden Hypothalamus sowie von der Hirnanhangsdrüse gesteuert. Dabei wird von der Hirnanhangsdrüse das follikelstimulierende Hormon sowie das interstitielle zellstimulierende Hormon in das Blut abgegeben. Während das follikelstimulierende Hormon die Bildung der Spermien steuert, kümmert sich das interstitielle zellstimulierende Hormon um die Produktion von Testosteron.
Was passiert eigentlich bei einem zu hohen Testosteronspiegel?
Bei einem Mann im Erwachsenenalter liegt die Testosteronkonzentration im Blutserum zwischen 2,41 und 8,27 µg/l. Bei einer Frau liegt der Wert zwischen 0,14 und 0,76 µg/l. Eine Störung der Nebennieren oder bestimmte Erkrankungen haben Auswirkungen auf die Testosteronproduktion. Zuviel Testosteron bei den Mädchen bzw. den jungen Frauen kann dazu führen, dass es zu einer gestörten Sexualentwicklung kommt; zudem kann es auch zu Vermännlichungserscheinungen kommen. Das adrenogenitale Syndrom (erblich bedingt) führt etwa dazu, dass die in den Nebennieren stattfindenden Produktionen von Cortisol und Aldosteron gestört sind. Hier kommt es sodann zu einem Anstieg der Testosteronproduktion. Bei einem Mädchen macht sich das dahingehend bemerkbar, dass es zu keiner oder nur sehr schwachen Brustbildung kommt, hingegen aber eine verstärkte Behaarung beobachtet werden kann. Des Weiteren kann die Menstruation ausbleiben. Bei einem Jungen sind es vorzeitig entwickelte und stark ausgeprägte Geschlechtsmerkmale – etwa früher Bartwuchs sowie eine starke Scham- wie Achselbehaarung.
Wieso der Testosteronspiegel steigt bzw. fällt
Erhöhte Werte sind etwa dann möglich, wenn ein adrenogenitales Syndrom vorliegt oder eine Androgenresistenz, eine Zufuhr von außen erfolgte (Doping) oder ein polyzystisches Ovarialsyndrom vorliegt. Aber auch testosteronproduzierende Tumore in den Eierstöcken, Hoden wie Nebennierenrinden können für erhöhte Werte sorgen. Schwere Allgemeinerkrankungen, starke Gewichtsabnahme, Alkoholismus, Stress, bestimmte Medikamente aber auch Hodenverletzungen sowie Morbus Addison und das Klinefelter-Syndrom lassen den Testosteron-Wert hingegen sinken. Ein sogenannter Testosteronmangel macht sich bemerkbar: Die Hoden können schrumpfen, es liegt eine verminderte Spermienanzahl vor, der Betroffene leidet unter Depressionen und mitunter kann eine Osteoporose diagnostiziert werden. Jedoch ist anzumerken, dass der Testosteronmangel nur dann behandelt wird, wenn dieser Beschwerden verursacht. Die Behandlung kann entweder per Tabletten, über Hormonpflaster oder per Injektionen erfolgen. Man kann sich mitunter auch mit dem Präparat Androgel befassen. Wichtig ist, dass man jedoch im Vorfeld Rücksprache mit dem Arzt hält und seinen Testosteronwert bestimmen lässt.
Wann sollte der Testosteronspiegel bestimmt werden?
In einigen Fällen ist es ratsam bzw. empfehlenswert, den Testosteronspiegel zu bestimmen. So etwa, wenn über einen längeren Zeitraum bestimmte Medikamente (beispielsweise Opioide oder Glukokortikoide) eingenommen werden müssen, eine Unfruchtbarkeit vorliegt, eine dialysepflichtige Nierenerkrankung besteht oder man Diabetiker (Typ 2) ist oder der Mediziner COPD oder Osteoporose diagnostiziert hat.
Testosteron hat auch Auswirkungen auf die Gewichtsreduktion
Der Testosteronspiegel hat auch einen Einfluss auf den Fettabbau. Je mehr Testosteron produziert wird, desto geringer ist der Anteil an Körperfett. Das heißt, wer überlegt, Gewicht zu verlieren, sollte unbedingt darauf achten, die Produktion von Testosteron anzukurbeln – und kann mitunter den Testosteron-Wert überprüfen zu lassen, wenn es mit der Gewichtsreduktion überhaupt nicht klappen will.