Der Goldene Schnitt stammt aus der Mathematik und beschreibt ein besonderes Teilungsverhältnis. Dieses Prinzip wird auch in der Schönheitschirurgie umgesetzt. Die Plastischen Chirurgen verlassen sich nicht nur auf ihr geschultes Auge, sondern messen ein Gesicht aus. Es wird nach objektiven Kriterien beurteilt, soll symmetrisch sein. Schönheit ist demnach messbar. Ein Gesicht wird als harmonisch empfunden, wenn es sich in der Aufteilung am Goldenen Schnitt orientiert. Dieser besagt, dass bei Vorhandensein zweier Strecken sich die kürzere Strecke b zur längeren Strecke a so verhält, wie beide Strecken zusammen zur Strecke a. Wer solch ein Streckenverhältnis betrachtet, empfindet dieses als harmonisch. Dieser Fakt wurde von den Chirurgen auf das Gesicht und den menschlichen Körper übertragen.
Berühmte „Träger“ eines Gesichts mit dem Goldenen Schnitt sind Catherine Deneuve oder Sophia Loren. Sie wurden und werden heute immer noch als besonders attraktiv empfunden. Allerdings liegt die Schönheit im Auge des Betrachters und häufig sind es gerade die kleinen Fehler, die ein Gesicht angenehm zu betrachten machen und harmonisch wirken lassen. Denn nicht nur die Symmetrie spielt eine Rolle, sondern auch die Mimik.
Sollen in der Schönheitschirurgie nun also Gesichter erfasst werden, so wird nicht mehr nur ein einfaches Röntgenbild angefertigt. Es wird die so genannte Stereophotogrammetrie eingesetzt, bei der ein dreidimensionales Bild entsteht. Auch das Videoimaging kann eingesetzt werden, um ein Gesicht zu erfassen und den Goldenen Schnitt zu finden. Für die Zukunft sind Computersimulationen im Gespräch oder auch Modellierungen in dreidimensionaler Form am Computer. So wird es möglich, die Leistungen des Chirurgen schon im Vorab sichtbar zu machen. Dies verbessert zum einen die Planbarkeit einer Operation, zum anderen wird es besser möglich, dem Patienten die „Umgestaltung“ seines Gesichts zu verdeutlichen. Dies erleichtert mit ziemlicher Sicherheit auch die Entscheidung für oder gegen einen Eingriff und macht auch deutlich, wenn der Patient mehr wünscht, als gut für ihn wäre.