Fettabsaugung

Fettabsaugung

Sport und gesunde Ernährung lauten zwar die beiden Methoden, mit denen man angeblich eine tolle Figur und eine straffe Haut bekommt, allerdings ist das nicht in allen Fällen so. Teilweise strampeln sich die Menschen wahrhaft ab, doch die Fettdepots, die über Jahre hinweg angelegt wurde, sind hartnäckig. Die gespeicherte Menge kann zwar reduziert werden, die Zahl der Fettzellen bleibt aber gleich und sobald sie wieder etwas zu fassen bekommen, wachsen sie an. Hier kommt die Fettabsaugung ins Spiel, für die der Patient übrigens mindestens 18 Jahre alt sein muss. Die Fettabsaugung bildet daher eine gute Möglichkeit, ungeliebten Fettpölsterchen an den Kragen zu gehen, so dass die Proportionen des Körpers wieder korrigiert werden und das eigene Körpergefühl verbessert wird. Zur Fettabsaugung gibt es im Internet viele Bilder, die die Körper vorher und nachher zeigen. Die Unterschiede sind teilweise enorm. Wer nähere Informationen sucht, kann auch in einem Forum zur Fettabsaugung stöbern, hier berichten Patienten von ihrer Erfahrung und können Tipps und Hinweise geben. Allerdings muss auch festgehalten werden, dass das Fettabsaugen keine Diät ersetzen kann. Das maximale Volumen bei einer Absaugung beträgt fünf bis sechs Liter Fettgewebe. Für Menschen mit großem Übergewicht ist daher erst einmal das Einsetzen eines Magenballons sinnvoller. Auch sollte es jeder erst einmal mit mehr Bewegung und einer Umstellung der Ernährung probieren, denn das Fettabsaugen kann nicht die einzige Lösung zur Traumfigur sein. Doch vor allem so genannte Reiterhosen oder die ungeliebten Rettungsringe am Bauch lassen sich von Sport meist kaum beeindrucken und bleiben einfach vorhanden. Hier kann letzen Endes nur das Fettabsaugen helfen.

Fettabsaugung: Kosten

Die Kosten für die Fettabsaugung sind in der Regel von dem Patienten selbst zu tragen. Der Grund ist, dass es dabei um eine rein ästhetische Maßnahme handelt. Nicht nur die reinen Behandlungskosten sind daher selbst zu übernehmen, sondern meist auch die Kosten für die Nachbehandlung oder eventuelle zusätzliche Maßnahmen. Nur, wenn ein Arzt starke psychische Störungen aufgrund des eigenen Aussehens des Patienten feststellt, kann die Krankenkasse die Kosten übernehmen oder zumindest einen Zuschuss gewähren.
Die Kosten für den Plastischen Chirurgen können nicht einheitlich genannt werden. Sie schwanken zwischen 1500 und 6000 Euro, für eine Behandlung in Deutschland wohlgemerkt. Im osteuropäischen Ausland sind die Behandlungen meist günstiger, allerdings ist hier die medizinische Versorgung nicht auf dem gleichen Niveau, wie in Deutschland. Die Kosten werden bei einem Beratungsgespräch offen gelegt. Die Menge des Fettgewebes, welches abgesaugt werden soll und die Anzahl der zu behandelnden Körperregionen spielen eine Rolle für die Höhe der Preise für die Fettabsaugung. Die Kosten setzen sich aus den Gebühren für das Beratungsgespräch und für die Voruntersuchung zusammen, bezahlt werden muss auch der Operationsraum, beziehungsweise die Miete desselben. Hinzu kommen Kosten für die3 verwendete Technik, für den Anästhesisten, den Chirurg und das OP-Team. Nach der Operation steht der Klinikaufenthalt an, was aber je nach Umfang des Eingriffs nicht zwingend notwendig sein muss. Bei einer Fettabsaugung an den Beinen oder am Bauch muss eine spezielle Miederhose getragen werden, auch ein Kompressionsverband kann nötig werden.

Fettabsaugung: Methoden

Verschiedene Methoden kommen bei der Fettabsaugung zum Einsatz. Dabei muss bemerkt werden, dass diese Art der Schönheitschirurgie noch relativ neu ist. Große Fortschritte wurden ab dem Jahr 1978 erzielt. Heute zählt die Fettabsaugung zu den häufigsten Eingriffen in der Plastischen Chirurgie. Die verschiedenen technischen Methoden und Gegebenheiten sollen die Bedürfnisse der einzelnen Patienten berücksichtigen.
Das Grundprinzip ist aber immer gleich: Mit speziellen Kanülen wird das Fettgewebe unter der Haut abgesaugt, was an festen Stellen geschieht.

Die klassischen Methoden

Hier gibt es die Basic-, die Tumeszens- und die Supernass-Methode. Bei der erstgenannten Methode, die auch als Grundform der Fettabsaugung gesehen wird, wird eine besondere Flüssigkeitsmischung eingebracht. Dadurch ziehen sich die Gefäße im dem Bereich zusammen, in dem die Absaugung vonstatten gehen soll. Außerdem wird ein betäubender Effekt erzielt. Eine Blutstillung ist ebenfalls damit verbunden. Das Fett kann leicht abgesaugt werden. Das geschieht mit Hilfe einer Vakuumpumpe, manchmal wird der Sog auch manuell erreicht.
Bei der nächsten Methode, der Tumeszens-Methode, wird eine große Menge an Flüssigkeit in das Fettgewebe eingespritzt. Dabei handelt es sich meist um eine Kochsalzlösung, in der ein Betäubungsmittel vorhanden ist. Damit wird ein Druck erzeugt, die behandelte Körperpartie schwillt an. Die Fettzellen saugen sich mit dem Gemisch wie ein Schwamm voll und können nun aus dem Bindegewebe gelöst werden. Alles muss eine gewisse Zeit einwirken können. Nun können die Fettzellen abgesaugt werden, wobei die eingespritzte Lösung ebenfalls wieder abgesaugt wird. Dies ist die am häufigsten verwendete Methode der Fettabsaugung.
Zuletzt sei die Supernass-Methode beschrieben, die ganz ähnlich funktioniert. Hier wird aber deutlich weniger Flüssigkeit verwendet, genau soviel, wie auch Fett abgesaugt werden soll. Meist wird diese Methode unter Vollnarkose angewendet.

Abwandlungen der klassischen Methoden

Von den klassischen Methoden gibt es einige Abwandlungen, wie zum Beispiel die Ultraschall-Methode, die häufig auch bei der Nachbehandlung eingesetzt wird. Hier wird eine Ultraschall-Kanüle verwendet. Sie wird in das Fettgewebe eingebracht und setzt dort ihre Energie frei. Die Fettzellen werden nun zerstört und das Fett verflüssigt sich. Es kann jetzt abgesaugt werden, was wie bei der Basic-Methode geschieht.
Eine andere Abwandlung ist die Tulip-Methode. Hier wird eine spezielle Spritze eingesetzt, die den Unterdruck für die Absaugung erzeugt. Auch dabei wird weitergehend die Basic-Methode eingesetzt. Durch die Vielzahl der Möglichkeiten bei der Fettabsaugung wird eine optimale Basis für den Erfolg erreicht.
Es gibt des Weiteren das so genannte Lipopulsing. Dabei soll das Fett, welches abgesaugt werden soll, durch elektrische Impulse gelöst werden. Es werden feine Kanülen eingesetzt, über die Impulse mit niedriger Energie, dafür aber mit hoher Frequenz ins Gewebe ausgesendet werden. Die Zellwände des Fettgewebes werden zerstört und das Fett verflüssigt. Es kann nun abgesaugt werden.
Verwendet wird zudem die Feintunnelungstechnik, bei der ebenfalls sehr feine Kanülen eingesetzt werden. Sie haben nur zwei bis drei Millimeter Durchmesser. Die Kanülen werden parallel oder in Form eines Fächers eingeführt und arbeiten mit einer Rüttelungstechnik. Diese ist auf eine hohe Frequenz eingestellt und erreicht bis zu 8000 Bewegungen pro Sekunde. Die Fettzellen werden gelöst und können dicht unter der Hautoberfläche abgesaugt werden.

Neue Methoden

Die neuen Techniken machen möglich, dass das Fettabsaugen ganz schonend vonstatten geht. So wird zum Beispiel die Laserlipolyse eingesetzt. Die Hauteinstiche sind winzig und über diese wird ein Laserimpuls eingebracht. Die Fettzellen werden verflüssigt.
Andere moderne Techniken setzen auf die Vibrationen, auf die Radiofrequenz-Energie oder auf einen Wasserstrahl in ausgeklügelter Dosis.
Die Injektions-Lipolyse – auch als „Fett-weg Spritze“ bekannt – arbeitet mit einer fettlöslichen Substanz, welche in das Gewebe eingebracht wird. Das Fett wird geschmolzen und kann im Zuge des normalen Stoffwechsels abtransportiert werden.

Vorbereitung des Patienten

Zuerst einmal steht eine eingehende Untersuchung des Patienten an, ehe es mit der Fettabsaugung losgehen kann. Die abzusaugenden Bereiche am Körper werden mit Hilfe von Linien markiert.
Auf Rauchen oder Alkohol sowie die Einnahme von Medikamenten soll während der Vorbereitung und rund zwei Wochen vor der Behandlung verzichtet werden. Auch blutverdünnende Schmerzmittel sollen nicht eingenommen werden. Die Behandlung erfolgt meist ambulant, daher sollte für den Nachhauseweg eine erwachsene Begleitperson festgelegt werden.

Behandlung

Bei der Behandlung wendet der Arzt eine der oben beschriebenen Maßnahmen an, wofür eine Kanüle oder ein Röhrchen an der betreffenden Körperstelle eingeführt wird. Bei einer sehr dünnen Kanüle ist die Behandlung weitaus präziser und schonender, als bei einer Kanüle größerer Stärke. Die Stellen, durch die die Kanülen eingeführt wurden, werden nach der Anwendung vernäht oder geklebt.

Nach der Operation

Schon während der Operation oder zumindest danach wird dem Patienten ein Kompressionsverband angelegt. Auch eine Miederhose kann zum Einsatz kommen. Die Haut kann sich so leichter wieder zusammen ziehen. Der Verband verhindert, dass sich im Gewebe Flüssigkeit ansammelt, denn an den Stellen, an denen die Fettzellen abgesaugt wurden, sind Hohlräume entstanden. Da Flüssigkeit an den behandelten Stellen austritt, muss der Verband mehrfach gewechselt werden.
In den ersten Tagen nach der Operation sollte der Patient sehr viel trinken, denn der Flüssigkeitsverlust ist hoch.
In den ersten Tagen darf die behandelte Stelle des Körpers nicht mit Wasser in Berührung kommen, danach kann wieder geduscht werden. Auf Vollbäder sollte noch verzichtet werden. Auch auf Sport sollte verzichtet werden und zwar für die Dauer von rund vier Wochen.
Das endgültige Ergebnis ist nach rund einem Viertel Jahr zu sehen, die neuen Körperkonturen sind aber bereits direkt nach der Operation zu erahnen.

Fettabsaugung: Komplikationen

Risiken sind nie völlig ausgeschlossen, obwohl nicht mit großen Risiken zu rechnen ist. Meist handelt es sich um Schwellungen, Rötungen und Blutergüsse, die direkt nach der Operation auftreten. Es können auch leichte Unregelmäßigkeiten und Dellen in der Haut entstehen. Sehr selten wurde von einem Taubheitsgefühl berichtet. Sowohl Dellen als auch Taubheitsgefühl verschwinden meist innerhalb kurzer Zeit von allein wieder oder können durch eine Nachbehandlung verbessert werden.