Microdermabrasion
Microdermabrasion
Unter Microdermabrasion, von einigen Anbietern auch Mikrodermabrasion genannt, versteht man eine spezielle Form des mechanischen Peelings. Peelings werden seit Jahrhunderten zur Hautverjüngung angewandt. Dabei werden, je nach Methode, die obersten Hautzellen abgetragen, wodurch die Bildung neuer Zellen angeregt wird. Peelings sind in ganz verschiedenen Variationen bekannt. Neben chemischen Peelings und dem Laserpeeling, welche jeweils in die Hand eines erfahrenen Facharztes gehören (nur einige Methoden in Deutschland zugelassen), darf das mechanische oder manuelle Peeling auch von einer ausgebildeten Kosmetikerin durchgeführt werden. Die Microdermabrasion ist eines dieser mechanischen Verfahren, welches zur Verbesserung des individuellen Hautbilds eingesetzt wird. Als moderne, effektive und zugleich weitgehend unbedenkliche Methode erfreut sie sich großer Beliebtheit.
Ein weiterer Vorzug der Microdermabrasion liegt in ihrem breiten Anwendungsspektrum. So kann das Verfahren unter Anderem zur optischen Verbesserung von Aknenarben im Gesicht, Dehnungsstreifen an Hüfte und Oberschenkeln, aber auch Falten und deutlich sichtbaren Hautporen zum Einsatz kommen. Darüber hinaus gilt die Methode auch als allgemein Haut verjüngend, glättend und sogar straffend, weshalb die Microdermabrasion von vielen Studios auch als Anti-Aging Maßnahme angeboten wird. Und nicht zuletzt kann die Behandlung auch als Vorbereitung auf eine intensive Pflegekur genutzt werden: Nach der Microdermabrasion ist die Haut besonders aufnahmefähig für die hochkonzentrierten Wirkstoffe.
Kosten
Die kosmetische Microdermabrasion kostet rund 50 bis 150 Euro pro Behandlung, je nach Aufwand und behandeltem Körperareal. Bei großflächiger Behandlung können auch höhere Kosten anfallen. Wer sich für die Behandlung interessiert, sollte dabei beachten, dass eine Sitzung nur in den seltensten Fällen ausreicht. Die Haut ist in Schichten aufgebaut, entsprechend können Hautunebenheiten oberflächlich liegen oder bis in tiefere Schichten reichen. Für eine Abtragung beispielsweise tiefer Falten müssen deshalb entsprechend viele Sitzungen eingeplant werden. Ziel ist es dann, die Hauterneuerung so oft zu wiederholen, bis auch tiefer liegende Hautunebenheiten abgetragen werden können. Drei bis fünf Behandlungen sollten als Minimum eingeplant werden, eventuell auch mehr. Die behandelnde Kosmetikerin gibt sicherlich gern eine Einschätzung, wie viele Sitzungen für den gewünschten Behandlungserfolg nötig sind. Einige Studios bieten auch Komplett-Preise für mehrere Sitzungen an.
Methoden
Die Microdermabrasion gilt als besonders effektive Form des mechanischen Peelings, ist gleichzeitig jedoch deutlich risikoärmer als eine ärztliche / medizinische Dermabrasion. Dies zeigt sich bereits am Wort „Micro“, was in diesem Fall also für eine „kleine“ Form der Hautabschleifung steht. Bei der Microdermabrasion werden entsprechend nur die obersten Hautschichten abgetragen. Möglich wird dies dank spezieller Geräte, die heute von ganz verschiedenen Herstellern angeboten werden. Das zu Grunde liegende Prinzip ist bei allen Methoden ähnlich: Das Gerät verfügt über einen speziellen Kristallkopf, zum Beispiel aus Quarzsand. Bei Inbetriebnahme werden feinste Splitter aus diesem Kristallkopf nun losgelöst und mit Hilfe von Druckluft direkt auf die Haut „geschossen“. Das enorme Tempo ist mit dafür verantwortlich, dass sich die Hautschichten wie gewünscht schnell und zuverlässig lösen.
Die Vorbereitung einer Microdermabrasion
Microdermabrasion ist eine Methode, die auch ohne aufwändige Vorbereitung durchgeführt werden kann. Trotzdem kann in bestimmten Fällen eine ärztliche Abklärung notwendig sein, ob die Methode überhaupt geeignet ist – ein Umstand, auf den seriöse und erfahrene BehandlerInnen in jedem Fall hinweisen sollten. Denn es gibt verschiedene Hautprobleme, bei denen die Behandlung kontraindiziert ist. Hierzu zählt insbesondere die Hautkrankheit Akne vulgaris. Oftmals wird Microdermabrasion zur Verbesserung von Aknenarben beworben. In keinem Fall geeignet ist die Behandlung jedoch bei noch aktiver Akne – die hier vorhandenen Bakterien können durch das Schleifverfahren im gesamten Gesicht verteilt werden. Auch bei Couperose, Schuppenflechte oder Neurodermitis ist Vorsicht geboten. Hier sollte man sich vorab in jedem Fall bei einem Facharzt für Dermatologie (Hautarzt) bzw. Venologie / Phlebologie (Couperose, Besenreiser) erkundigen.
Um einen sicheren Behandlungsablauf zu gewährleisten, ist der Verzicht auf Alkohol und Nikotin ratsam. Alkohol wie auch bestimmte Medikamente (zum Beispiel einige rezeptfreie Schmerzmittel) verdünnen das Blut und können damit das Risiko von Komplikationen wie Blutungen und Hämatomen (Blutergüssen) erhöhen. Nikotin verschlechtert die Durchblutung und kann somit den Prozess der Hauterneuerung deutlich reduzieren. Für ein optimales Behandlungsergebnis sollte daher so weit als möglich auf Nikotin verzichtet werden. Unmittelbar vor der Microdermabrasion wird die entsprechende Hautpartie noch einmal gereinigt und eventuell mit einem Lokalanästhetikum, beispielsweise einer betäubenden Salbe eingecremt. Hierdurch können etwaige Schmerzen deutlich reduziert werden.
Nach der Behandlung
Nach der Microdermabrasion beginnt der Heilungsprozess, der einen wichtigen Bestandteil des eigentlichen Behandlungserfolgs ausmacht. So bildet sich meist eine Schorfschicht auf der Wund, ähnlich der auf einer Wunde. Dieser Schorf sollte regelmäßig eingecremt und elastisch gehalten werden. Nach und nach löst sich dieser Schorf dann von alleine ab, bevor die neu gebildeten Hautzellen zum Vorschein kommen. Dieser gesamte Prozess kann einige Wochen in Anspruch nehmen. Wer ein optimales Behandlungsergebnis wünscht, der sollte seiner Haut diese Zeit zur Regeneration lassen. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Oftmals wirkt die Haut jetzt deutlich verjüngt, glatter, verfeinert und ebenmäßiger. Auch Spannkraft und Elastizität können deutlich zunehmen.
Mögliche Komplikationen
Die Microdermabrasion gilt als allgemein gut verträgliches und sicheres Peeling. Um unnötige Risiken zu vermeiden, sollte in eingangs genannten Fällen immer ein Arzt aufgesucht werden. Nach der Behandlung können Rötungen, Schwellungen und Überempfindlichkeit auftreten. Diese Symptome sind jedoch meist harmlos und klingen von selbst wieder ab. Darüber hinaus kann es , ja nach Veranlagung und Lebensstil, in manchen Fällen zu Nachblutungen oder Hämatomen kommen. Bei mangelnder Hygiene können unter Umständen Infektionen auftreten. Hier sollte auf ein rundum sauberes Studio geachtet werden. Darüber hinaus besteht ein gewisses Risiko zur Narbenbildung, insbesondere, wenn die Schorfschicht frühzeitig entfernt oder abgekratzt wird. Mit einer seriösen KosmetikerIn und sorgfältiger Nachsorge können viele Komplikationen jedoch weitestgehend vermieden werden.