Schamlippenvergrößerung
Schamlippenvergrößerung
Die Möglichkeiten der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie werden zunehmend auch im Intimbereich genutzt. Heute gibt es verschiedene Behandlungsmethoden und Eingriffe, die sich ganz der Verschönerung dieser sensiblen Körperpartie widmen. Zu diesen Operationen zählt auch die Schamlippenvergrößerung, auch Schamlippenplastik oder – Augmentation genannt. Dabei kommen in erster Linie die Äußeren bzw. Großen Schamlippen für den Eingriff in Frage. Gewünscht wird die Vergrößerung zum Beispiel dann, wenn die Inneren (Kleinen) Schamlippen deutlich größer oder länger wirken als die umgebenden Schamlippen. In diesem Fall kann sowohl eine Verkleinerung der Inneren Schamlippen als auch eine Vergrößerung der Äußeren Schamlippen für ein ästhetisches Ergebnis sorgen. Während ein unschönes Verhältnis von Inneren und Äußeren Labien oftmals genetisch bedingt ist, kann in anderen Fällen auch der natürliche Alterungsprozess verantwortlich sein. Dann erschlafft das Fettgewebe, und die Äußeren Schamlippen wirken deutlich schmaler, kleiner oder kürzer als zuvor. In diesem Fall kann eine Schamlippenvergrößerung dafür sorgen, den Labien ihr festes und pralles Erscheinungsbild zurückzugeben.
Übrigens: Wie bei jedem plastisch-ästhetischen Eingriff, so sollte man sich auch hier ausreichend Zeit für die Arztsuche nehmen. Weil der Mensch im Intimbereich nicht nur körperlich, sondern auch seelisch besonders sensibel ist, sollte darüber hinaus auch die persönliche Wellenlänge stimmen. Nur wer sich gut aufgehoben fühlt, der wird auch mit der Behandlung zufrieden sein.
Kosten
Die Kosten für eine Schamlippenvergrößerungen fallen unterschiedlich aus. Sehr viel teurer als die eigentliche Injektion des Fettgewebes ist der vorbereitende Behandlungsschritt, die Fettentnahme. Diese kann je nach Klinik auch mit einer geplanten Fettabsaugung (Liposuktion) kombiniert werden. Die Kosten für eine solche Fettabsaugung beginne bei zirka 1.500 Euro (siehe auch unser Beitrag hierzu) aufwärts. Bei besonders aufwändigen Verfahren können auch deutlich höhere Kosten entstehen. Die Schamlippenvergrößerung mit aufbereitetem Eigenfett kostet ab zirka 150 Euro aufwärts, jeweils pro Behandlung. Für ein zufriedenstellendes Ergebnis müssen oftmals mehrere Sitzungen durchgeführt werden. Eine Kliniken bzw. Arztpraxen mit entsprechender Spezialisierung erstellen einen gesamten Kostenplan, der alle nötigen Behandlungsschritte einschließlich nötiger Nachbehandlungen umfasst.
Methoden
Die heute gängige Methode zur Vergrößerung der Äußeren Schamlippen ist die Unterspritzung mit Eigenfett. Diese Methode wird auch in zahlreichen, weiteren Behandlungen der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie angewandt. Für eine vollständige Eigenfettbehandlung sind zwei Behandlungsschritte nötig: Zuerst wird Fettgewebe entnommen und aufbereitet, danach in die gewünschte Körperpartie gespritzt. Die Entnahme entspricht dabei grundsätzlich der Liposuktion (Fettabsaugung), weshalb sie auch mit dieser kombiniert werden kann. Zur Liposuktion selbst stehen wiederum verschiedene Verfahren zur Wahl. Nach der Entnahme der gewünschten Fettmenge wird dieses in einer Zentrifuge für die weitere Verwendung aufbereitet. Dabei ist es sinnvoll, mehr Fettgewebe zu entnehmen als für die Schamlippenvergrößerung benötigt wird. Der Grund: Eigenes Fettgewebe wird vom Körper relativ schnell wieder abgebaut. Für ein langfristiges Behandlungsergebnis müssen die Äußeren Schamlippen daher meist mehrfach behandelt werden. Deshalb ist es besonders empfehlenswert, den aufwändigeren ersten Behandlungsschritt nur einmal durchzuführen. Noch nicht benötigtes Fettgewebe kann für spätere Eingriffe gelagert werden
Für die Schamlippenvergrößerung werden die entnommenen, aufbereiteten Fettzellen direkt in die gewünschte Partie injiziert. Eine Narkose ist hierfür nicht notwendig. Um unnötige Schmerzen zu vermeiden, wird zuvor ein Lokalanästhetikum auf die Haut gegeben. Hierfür kommen zum Beispiel spezielle, kühlende Salben in Frage.
Die Vorbereitung einer Schamlippenvergrößerung
Neben dem beschriebenen ersten Behandlungsschritt und dem obligatorischen Beratungsgespräch vorab gibt es weitere Aspekte, die vor einer Schamlippenvergrößerung zu beachten sind. Um unnötige Risiken, wie Blutungen und Hämatome zu vermeiden, sollte für einen gewissen Zeitraum auf Alkohol und Blutverdünnende Medikamente verzichtet werden. Eine Ausnahme stellen hier selbstverständlich notwendige, ärztlich verschriebene Medikamente dar – hier entscheidet der Arzt, wie vorgegangen wird. Übrigens: Wie bei allen chirurgischen Eingriffen, so ist auch hier der Verzicht auf Nikotin ratsam. Starke Raucher sollten mindestens versuchen, ihren Konsum stark einzuschränken. Nikotin verschlechtert die Durchblutung und kann sich somit negativ auf die gesamte Wundheilung auswirken.
Nach der Behandlung
Die Schamlippenvergrößerung wird als Eigenfettbehandlung durchgeführt. Die Injektion von Fettgewebe kann leicht schmerzhaft sein, verläuft jedoch in der Regel unproblematisch. Auf Grund möglicher Schmerzen und Schwellungen und zur Schonung sollte für einige Wochen auf Sexualkontakte verzichtet werden. Auch körperliche Anstrengungen wie Sport sollten jetzt vermieden werden. Hierzu zählen insbesondere solche Sportarten, die den Intimbereich zusätzlich reizen können (zum Beispiel Radfahren).
Neben der eigentlichen Schamlippenvergrößerung sollte jedoch auch der erste, unbedingt notwendige Behandlungsschritt bedacht werden: Die Entnahme der benötigten Fettzellen. Diese entspricht, je nach Umfang, in weiten Teilen der Fettabsaugung (siehe unseren Eintrag hierzu). Insofern gelten hier ähnliche Hinweise wie für diesen Eingriff. Je nach behandelter Körperpartie kann beispielsweise das Tragen eines Kompressionsmieders bzw. eine Stützverbands nötig sein. Auch Sport und Hitze (Sauna, Solarium, heiße Bäder) sollten für einige Wochen gemieden werden.
Mögliche Komplikationen
Die Unterfütterung der Schamlippen mit Eigenfett gilt als vergleichsweise risikoarm. Zum einen werden hier keine chirurgischen Schnitte gesetzt, zum anderen bleibt das Risiko durch eine Vollnarkose aus. Trotzdem kann es auch hier zu Komplikationen kommen. Ganz normal sind Nachwirkungen wie Rötungen, Schwellungen und Überempfindlichkeit, die nach einiger Zeit meist von selbst abklingen. In seltenen Fällen können Infektionen an der Injektionsstelle oder Missempfindungen, beispielsweise durch versehentlich getroffene Nerven, auftreten. Über weitere Komplikationen und Risiken informiert der behandelnde Arzt. Für die vorbereitende Liposuktion (Fettentnahme) gelten spezifische Hinweise, siehe hierzu auch unseren Beitrag zur Fettabsaugung.