Knochenaufbau im Kiefer: Implantate benötigen ein festes Fundament

Knochenaufbau im Kiefer: Implantate benötigen ein festes Fundament

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Knochenaufbau im Kiefer: Implantate benötigen ein festes Fundament

Kiefer

Wie beim Hausbau auch, braucht es für ausreichend Stabilität ein entsprechend solides Fundament. Da bildet die Kieferchirurgie keine Ausnahme. Zahnimplantate kommen der natürlichen Zahnsubstanz in ihrer Funktionalität am nächsten, doch sie benötigen ausreichend Halt. Hat sich die Knochensubstanz aus verschiedenen Gründen zurückgebildet, muss mitunter vor dem Einsetzen der Implantate der Zahnhalteapparat (Parodont) durch einen Knochenaufbau (Augmentation) verstärkt werden.

Bei Rückgang der Knochensubstanz erfolgt Volumenaufbau

Voraussetzung für ein stabiles Implantat stellt ausreichend Knochenvolumen dar. Durch das jahrelange Tragen einer Vollprothese oder aber durch Stoffwechselerkrankungen, Rauchen bzw. eine ungeschlossene Zahnlücke kann sich der Kieferkamm zurückbilden. Nicht selten liegt dem Rückgang der Knochensubstanz auch eine Parodontitis zugrunde. Um die künstlichen Zahnwurzeln fest zu verankern, müssen sie überall von mindestens 1,5 mm Knochen umgeben sein. Ist dies nicht der Fall, bauen die Zahnmediziner sprichwörtlich auf die sogenannte Knochenaugmentation. Hier finden Sie weitere Informationen zum Knochenaufbau.

Zahlreiche bewährte Methoden sind verfügbar

Vor dem Implantieren von künstlichen Zahnwurzeln wird der Kiefer mit Hilfe eines Digitalen Volumentomographen (DVT) vermessen. Misst der Kieferkamm weniger als 8 mm in der Höhe bzw. 5 mm in der Breite, erfolgt ein Knochenaufbau, um dem Implantat den notwendigen Halt zu geben. Dafür haben sich verschiedene Methoden bewährt. Je nach individuellen Voraussetzungen des Patienten stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung.

  • Bone-Splitting: Hierbei wird der Kieferkamm gespreizt, um ein ausreichend breites Lager für die Implantate zu schaffen.
  • Knochenaugmentation: Zusätzlicher Knochen muss an den Körpereigenen Kieferknochen angelagert werden. Teilweise gewinnen die Kieferchirurgen dieses Material aus Knochenmehl, welches beim Aufbohren des eigenen Knochens entsteht. Mitunter benötigen die Mediziner jedoch größere Knochenfragmente, die aus dem Kinn oder Beckenbereich des Patienten entnommen wurden. Greift man nicht auf diese autologen Knochen zurück, können auch Ersatzmaterialien xenogener Herkunft (z. Bsp. vom Rind) oder aber pflanzliche (phytogene) bzw. synthetische (alloplastische) Materialien Anwendung finden.
  • Sinuslift: Mediziner sprechen in einem solchen Fall von einer Sinusboden Elevation. Der Boden der Kieferhöhle wird hierbei angehoben und mit Knochenmaterial verstärkt.

Behandlung in Narkose

In jedem Fall findet der medizinische Eingriff unter örtlicher Betäubung statt. Angstpatienten können mit ihrem behandelnden Arzt ihre Situation besprechen und gegebenenfalls eine Schlafnarkose erhalten. Obwohl sich der Aufbau des Kieferknochens seit langem in der Kieferchirurgie bewährt hat, kann ein Restrisiko für Komplikationen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Dazu zählen beispielsweise Wundheilungsstörungen, Infektionen bzw. Entzündungen. In sehr seltenen Fällen wächst das Knochenmaterial nicht korrekt an und muss wieder entfernt werden. Fazit: Kam es zu einem Knochenrückgang, zum Beispiel durch jahrelanges Tragen einer Vollprothese oder durch eine längere Zeit bestehende Zahnlücke, kann unter Umständen der Aufbau des Knochens als solide Basis für künstliche Zahnwurzeln notwendig werden. Dafür nutzen Zahnmediziner verschiedene bewährte Methoden und Materialien. So kann beispielsweise durch eigenen (autologen) Knochen die Kiefersubstanz gestärkt werden, oder etwa auch synthetisches bzw. xenogenes Ersatzmaterial erfolgreich implantiert werden. Quellen: Deutsche Gesellschaft für Mund, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V. – Patienteninformation Knochenaufbau Deutsche Gesellschaft für Parodontologie e.V.