Mikromastie – Die zu kleine weibliche Brust
Von einer Mikromastie ist die Rede, wenn die Brust der Frau kaum bis gar nicht ausgebildet ist. Das heißt, die Brust ist zu klein für die betreffende Frau, was aber nicht subjektiv so empfunden wird, sondern anhand einer Diagnose bestätigt werden kann.
Ursache für die Mikromastie kann ein vermindertes Drüsengewebe sein. Möglich ist auch, dass zu wenige Rezeptoren für die weiblichen Hormone Progesteron und Östrogen vorhanden sind und das Wachstum der Brust so von Vornherein unterbunden wurde. Durch den Mangel an Hormonen kommt es dazu, dass die Brust praktisch den Befehl nicht bekommt, überhaupt zu wachsen. Bei einer unterentwickelten Brustdrüse kann auch eine Anlagestörung der Brust vorhanden sein. Dies kann durch Verletzungen oder entzündliche Erkrankungen hervorgerufen werden. Therapien, bei denen Strahlung eingesetzt wurde, können die Anlagestörung schon in der Kindheit verursachen, die Folgen zeigen sich erst in der Pubertät.
Als Therapie bei einer vorliegenden Mikromastie kommt die Brustvergrößerung in Betracht. Hier wird mit Eigenfett oder mit Implantaten gearbeitet, wobei die Patientin aber mindestens 18 Jahre alt sein muss. In einer heute auch ambulant durchzuführenden Operation werden Implantate entweder über oder unter den Brustmuskel gesetzt, so dass die Brust künstlich aufgepolstert wird. Gegebenenfalls kann es nötig sein, das Gewebe vorzudehnen, was mit speziellen Implantaten, die von außen befüllbar sind, geschehen kann. Diese werden dann über ein halbes Jahr oder sogar noch länger regelmäßig befüllt und erhöhen damit ihr Volumen. So wird das Gewebe auf das endgültige Einbringen der Implantate vorbereitet und später weniger stark gedehnt. Als Material für die Implantate kommt in erster Linie Silikon in Betracht, in Frage kommen kann aber auch ein Implantat, welches mit einer Kochsalzlösung gefüllt ist.