Osteotomie – Die Durchtrennung von Knochen
Mit dem Begriff Osteotomie wird ein Operationsverfahren bezeichnet, bei dem die Knochen durchtrennt werden. Dies geschieht ganz gezielt und kann sich auf einen Knochen beschränken oder es werden mehrere durchtrennt. Damit werden Fehlstellungen oder Hüftfehlstellungen korrigiert. Auch in der zahnärztlichen Chirurgie wird das Verfahren angewendet.
Es gibt verschiedene Arten der Osteotomie, die häufiger angewendet werden.
Bei der Derotations-Varisationsosteotomie geht es um die Korrektur des Hüftgelenks. Dabei wird der Schaft des Oberschenkels unterhalb des Trochanters durchtrennt. Nun wird ein Knochenkeil entnommen und der Schenkelhals wird über eine Metallschiene wieder mit dem Oberschenkelknochen verbunden.
Sollen O-Beine korrigiert werden, so wird die Tibiakopf-Osteotomie angewendet. Der Unterschenkelknochen wird dabei direkt unter dem Kniegelenk seitlich durchtrennt und es wird ein Keil, der in seiner Größe vorher genau berechnet wurde, entfernt. Bei einer anderen Methode wird der Keil mittig entnommen. Nun kann der Unterschenkel in die Position gebracht werden, die er braucht und er wird mit zwei Klammern wieder fixiert.
Wenn Probleme behandelt werden sollen, die mit dem Kniescheibengleitlager zu tun haben, so wird die so genannte Operation nach Maquet-Bandi durchgeführt. Hier wird ein Knochenklotz zusammen mit dem Ansatz der Kniesehne regelrecht herausgemeißelt und an der richtigen Position wieder festgeschraubt.
Zuletzt sei noch die Verlängerungsosteotomie genannt. Sie wird zum Beispiel eingesetzt, wenn ein Bein wesentlich kürzer ist, als das andere, was angeboren oder durch einen Unfall hervorgerufen sein kann. Hier können mehr als vier Zentimeter Unterschied ausgeglichen werden. Dazu wird der Schaft des Oberschenkels ungefähr bis zur Hälfte der Länge nach gespalten. Durch die Haut wird von außen ein so genannter Distraktor angebracht, der jeden Tag etwas weiter gestellt wird. Das kann so lange fortgeführt werden, bis das Bein die gewünschte Länge erhalten hat. Die endgültige Länge wird dann mit Hilfe von Lochplatten, die am Knochen befestigt werden, erhalten.