Testosteron ist allgemein als das männliche Hormon bekannt. Es kommt aber bei beiden Geschlechtern vor.
Testosteron wirkt direkt auf den männlichen Hoden. Allerdings wird es in viele andere Organe transportiert, indem es an ein Protein gebunden wird. Die Organe müssen lediglich Rezeptoren für das Testosteron haben.
Testosteron bewirkt die Reifung der Spermatiden zu den Spermien, wenn es in die Samenkanälchen gebracht wurde. In der Pubertät bewirkt das Hormon die Reifung der männlichen Individuen, es beeinflusst die Entwicklung von Hodensack, Penis, sekundärer Geschlechtsmerkmale und der Geschlechtsdrüsen. Bei einem Erwachsenen sorgt Testosteron dafür, dass diese Merkmale aufrecht erhalten bleiben.
Testosteron wirkt auch außerhalb der Geschlechtsorgane und fördert zum Beispiel das Wachstum der Körperbehaarung und des Bartes. Allerdings hat es keinen Einfluss auf das Wachstum des Kopfhaares. Testosteron wirkt auf die Muskulatur aufbauend, daher sind Männer auch muskulöser als Frauen, wohingegen bei Frauen, die sich dem Bodybuilding verschrieben haben, eine erhöhte Menge an Testosteron festzustellen ist. Testosteron bewirkt zudem eine verstärkte Neubildung von Knochen und Knorpeln, Frauen sind im Alter daher auch stärker von Osteoporose betroffen. Ein hoher Spiegel des Hormons fördert die Libido und generell Ausdauer und Antrieb, auch die dominante Verhaltensweise von männlichen Individuen.
Testosteron wird in der Nebennierenrinde produziert. Eine Überproduktion kann bei der Frau zu einer Vermännlichung führen, was sich in Bezug auf Stimme, Muskulatur, Körperbehaarung und Gesichtszüge zeigt. Ebenso wurde eine Vergrößerung der Klitoris beobachtet.
Offensichtlich die Schlafdauer das Hormon beeinflussen. Studien haben belegt, dass der Testosteronspiegel bei einer Schlafdauer von acht Stunden seinen Höhepunkt hat, danach wieder stark abfällt. Der Anstieg wird mit der vermehrten Produktion des Hormons im Schlaf erklärt, für den Abfall gibt es bislang keine Erklärung.
Eine Konzentration von Testosteron unter 15 nmol/l führt zu einer verringerten Libido, unter 10 nmol/l steigt die Wahrscheinlichkeit für Schlafstörungen und Depressionen. Bei einem Sinken des Hormonspiegels unter 8 nmol/l können Hitzewallungen und Erektionsstörungen beobachtet werden. Bei dauerhaften Werten unter 8,7 nmol/l wurde in wissenschaftlichen Studien ein erhöhtes Sterberisiko festgestellt.