Tumeszenztechnik

Mit dem Begriff Tumeszenz wird in der Medizin eine Anschwellung von Gewebe bezeichnet. Daher wurde die Bezeichnung auch für eine ganz bestimmte Art des Fettabsaugens verwendet, bei der Flüssigkeit ins Gewebe eingebracht wird und dieses aufschwemmt. Dies als Tumeszenztechnik zu bezeichnen ist aber weniger gebräuchlich, als die Benennung einer Form der lokalen Betäubung. Diese Form der Anästhesie wird aber in der Regel bei der Liposuktion eingesetzt, alles hat also wieder miteinander zu tun.

Bei der Liposuktion werden die Fettzellen aus dem Gewebe herausgelöst, damit sie später besser abgesaugt werden können. Bei der Anwendung der Tumeszenztechnik wird eine Flüssigkeit in das Gewebe eingebracht, die mit einem lokalen Betäubungsmittel versetzt ist. Das macht die Behandlung für den Patienten deutlich angenehmer. Zur Behandlung einer bestimmten Region, zum Beispiel beim Absaugen von Fett aus einer „Problemzone“, wie Reiterhosen, werden mehrere Liter der Flüssigkeit in das Gewebe eingebracht. Dies bewirkt ein Anschwellen desselben und eine Lockerung des Bindegewebes. Gleichzeitig werden die Fettzellen aus dem Bindegewebe gelöst. Sie schwemmen auf und lösen sich in der Flüssigkeit, die so eine Emulsion ergibt. Diese Emulsion kann später wieder abgesaugt werden, was mit Hilfe dünner Kanülen erfolgt. Die Tumeszenztechnik übernimmt bei der Behandlung also zwei Aufgaben: Zum einen schwemmt sie das Gewebe auf und ermöglicht so die Lösung der Fettzellen, zum anderen betäubt sie die behandelte Körperregion und macht die Behandlung für den Patienten so erträglich.