Fällt der Begriff Wurzelbehandlung, reagieren die meisten Patienten in der Zahnarztpraxis mit Sorge. Dabei ist die Versorgung der entzündeten Zahnwurzel eine probate Möglichkeit, den natürlichen Zahn zu erhalten und damit eventuell aufwendigen Zahnersatz zu verhindern. Ein natürlicher Zahn wirkt immer auch ästhetischer.

Worum handelt es sich bei einer Wurzelbehandlung?

Die Gründe für eine Behandlung der Zahnwurzel können vielseitig sein. Häufig liegt jedoch die Ursache in einer Karieserkrankung. Hierbei zerstören Bakterien die Zahnsubstanz soweit, dass sie bis ins Innere des Zahnes vordringen und eine Entzündung der Zahnwurzel hervorrufen. Diese besitzt mindestens einen, mitunter sogar vier, Kanäle, welche mit Zahnmark (lat. Pulpa) gefüllt sind. Erreichen die Bakterien dieses Gewebe, dehnt sich dieses aufgrund der Entzündung aus und drückt auf den Nerv. Heftige Schmerzen können die Folge sein. Bleibt eine Behandlung aus, kann die Entzündung sowohl den Kieferknochen als auch das Weichgewebe befallen. Abszesse entstehen im ungünstigen Fall. Nur selten breiten sich diese Bakterien sogar bis ins Herz oder das Gehirn aus und verursachen Folgeerkrankungen. Oftmals besteht die Notwendigkeit einer Wurzelbehandlung außerdem bei der Versorgung eines Zahnes mit einer Krone. Insbesondere, wenn die Zahnsubstanz bis auf die Pulpa abgetragen werden muss, beugen die Dentisten einer möglichen Entzündung durch die Wurzelbehandlung vor.

Wurzelbehandlung ambulant beim Zahnarzt des Vertrauens

Die Versorgung des entzündeten Zahnes erfolgt immer unter örtlicher Betäubung. Der Zahnarzt entfernt bei einer Wurzelbehandlung sowohl das lebende Gewebe (Pulpa) als auch das bereits abgestorbene aus dem oder den Zahnkanälen. Dafür verwendet er besonders filigrane Instrumente. Da nicht jede Zahnwurzel gerade geformt ist, nimmt dieser Vorgang sehr viel Zeit ein. Zwischendurch wird die Anwendung medikamentöser Einlagen notwendig. Nicht immer gelingt es, jegliche Pulpa vollständig zu entfernen und durch ein spezielles Füllmaterial zu ersetzen. In Standardverfahren können nur rund 60 % der Zähne mittelfristig erhalten werden. Für die neuesten Methoden der Wurzelbehandlung muss der Zahnarzt über eine besondere Technik wie etwa ein Operationsmikroskop und moderne Ultraschallgeräte verfügen. Nicht jede Zahnarztpraxis ist mit einer solchen modernen Technik ausgestattet, so dass es große Unterschiede zwischen den Behandlungen geben kann.

Was ist eine Wurzelspitzenresektion?

Liegt bei dem Patienten eine chronische Entzündung im Bereich der Wurzelspitze vor oder brachte die Wurzelbehandlung keinen Erfolg, empfehlen die Zahnmediziner mitunter eine sogenannte Wurzelspitzenresektion. Bei dieser Operation tragen die Zahnmediziner die Wurzelspitze ab und entfernen das entzündlich veränderte Gewebe. Anschließend dichten sie den Wurzelkanal ab und beseitigen auf diese Weise Infektionen. Ziel ist es auch hier, den Zahn möglichst zu erhalten.

Fazit: Eine Wurzelbehandlung dient dem Erhalt der natürlichen Zahnsubstanz und unterstützt das ästhetische Gesamtbild der Zahnreihe. Die Behandlung beansprucht viel Zeit und führt nicht in jedem Fall zum Erfolg, doch sie kann unnötigen Zahnersatz mitunter verhindern. Es existieren verschiedene Vorgehensweisen und Techniken, um eine Wurzelbehandlung durchzuführen.